Filou auf Rezept

Ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen...

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"Doktor Filou, bitte kommen Sie auf die Kuschelstation. Doktor Filou auf die Kuschelstation, bitte." - tja, als leitender Chefarzthund bin ich eben immer auf dem Sprung von einem Notfall zum nächsten.
"Doktor Filou, bitte kommen Sie auf die Kuschelstation. Doktor Filou auf die Kuschelstation, bitte." - tja, als leitender Chefarzthund bin ich eben immer auf dem Sprung von einem Notfall zum nächsten.

Manche meiner befellten Kollegen scheinen sich ja völlig dem Dienst am Menschen zu verschreiben. Jedenfalls habe ich gestern so einiges über dieses Thema in einem Artikel meiner Hunde-Illustrierten gelernt, den mir Tobias vorgelesen hat.

Von therapierten Hunden und schrägen Vögeln

Dort stand beispielsweise etwas über Therapiehunde. Das hat mir anfangs ziemlich zu denken gegeben: Klar, so ein Hundedasein ist ganz schön stressig (wie Du hier nachlesen kannst…); kein Wunder, dass manche Vierbeiner deshalb hin und wieder in Behandlung zu einem guten Psychiater müssen.

Vermutlich sind wir Hunde aber noch ganz gut dran, im Gegensatz zu den Vogelbesitzern…

Jedenfalls höre ich von Tobias oft, dass dieser oder jene Mensch einen großen Vogel habe und mal einen guten Therapeuten aufsuchen solle. Vögel scheinen also ziemlich anfällig für psychische Probleme zu sein, besonders die schrägen.

Allerdings folgte beim Weitervorlesen umgehend die Erklärung, dass nicht der Hund in Therapie geht, sondern dass dieser andere Menschen dabei unterstützt, wieder gesund zu werden. Was es nicht alles gibt. Schon pfotenstark, was unsereins so drauf hat, oder? 🐾🐾🐾🏆

Blindenhunde sind keine blinden Hunde

Und dann sind da Blindenhunde. Auch hier musste ich kurz über das Schicksal meiner Freunde sinnieren. Ein blinder Hund… naja, solange das Näschen noch funktioniert, ist nicht alles verloren. Immerhin haben wir Hunde einen phänomenalen Geruchssinn:

Ich habe nicht selbst nachgezählt, aber angeblich stecken zwischen 125 bis weit über 220 Millionen Riechzellen in jeder Schnauze, während Menschen mit nur etwas mehr als fünf Millionen davon auskommen müssen. Und, auch das gebe ich jetzt mal ungeprüft weiter, können wir über eine Million Gerüche unterscheiden, humanoide Zweibeiner nur um die Zehntausend.

Allerdings scheint es, dass manche Hunde – zumindest ich, Filou – hin und wieder etwas schwer von Begriff sind. Denn auch hier berichtigte mich Tobias. Es seien nicht die Hunde blind, sondern die Menschen. Und Blindenhunde zeigen diesen Menschen dann den Weg oder übernehmen einfache Arbeiten für sie, wie das Öffnen von Türen oder Drücken von Knöpfen. Na gut.

Öcksy… Oksy… Oxi… dings eben

Aber eine Sache, die habe ich dann doch richtig verstanden: Das Streicheln von Hunden schüttet beim streichelnden Menschen das „Kuschelhormon“ Oxytocin aus. Soll heißen, regelmäßige Fellmassagen bauen Stress ab und helfen sogar gegen Burnouts und andere psychische Erkrankungen.

Deswegen gibt es in immer mehr Firmen auch Büroschnauzen. Nein, ich meine nicht die gesprächige Plaudertasche vom Schreibtisch gegenüber, sondern das Tierchen, dass auf seiner Kuscheldecke neben jenem Schreibtisch liegt. Das sorgt offenbar für ein besseres Arbeitsklima, eine höhere Produktivität – und weniger Krankheitstage.

Mit anderen Worten: Die Work-Life-Dog-Balance ist für Menschen eine wichtige Sache, wenn es um Gesundheit und Wohlbefinden geht. Einfach knochenstark!

Filou – im Dienst des Menschen

Als ich mit Tobias so über dieses Thema diskutierte, hatte dieser plötzlich die Idee, dass es Hunde deshalb eigentlich auf Rezept geben sollte. Zumindest könnten die Krankenversicherungen Verpflegung und Leckerchen für uns übernehmen.

Ja, ich finde das macht wirklich Sinn. Immerhin leisten wir so einiges für die menschliche Gesundheit. Das sollte schon irgendwie gewürdigt werden, oder?

Bis es aber soweit ist, behandle ich eben privat. Ich habe auch schon zwei Termine – zuerst will Tobias mit mir Spazieren gehen (Bewegung ist gesund!) und dann helfe ich Gerda beim Stressabbau mit einer Extrarunde Streicheln. Und das ganz ohne Zuzahlung. Wau!

Bleib gesund – am besten mit Hund
Dein Filou!


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Juni 2021
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